Up-Dates aus der Logistik: Ein knappes Gut – Industrie- & Logistikflächen

Flächenknappheit in Kombination mit guter wirtschaftlicher Lage und wachsendem E-Commerce treibt Mietwachstum, Mehrstöckigkeit und Brownfield-Entwicklung.

Lange folgte die Entwicklung der Logistikmieten einem insgesamt eher moderat ansteigenden Sägezahnmuster: Indexregelungen steigern die Objektmiete über die Jahre, aber die Neuvermietung beginnt wieder bestenfalls knapp über dem Ausgangsniveau. Nachhaltige Steigerungen gab es wenn überhaupt dann nur an Standorten mit sehr großem Flächenmangel.

Diese Zeiten sind vorbei:

Spätestens ab Anfang 2016 lässt sich als Folge der kräftigen Nachfrage, aber auch als Folge der gleichzeitig restriktiveren Handhabung der Neuflächenversiegelung und der wachsenden Zurückhaltung bei der Genehmigung von Logistik an immer mehr Standorten eine deutliche Steigerung der Logistikmieten nachweisen. Es ist hier unserer Meinung nach aufgrund des wohl noch weiter andauernden Nachfrageüberhanges auch auf Sicht keine Trendwende zu erwarten.

Mehrstöckige Logistikimmobilien galten in Deutschland vor überschaubarer Zeit noch nicht als betriebswirtschaftlich sinnvoll, aber auch hier beschleunigt die Flächenknappheit die Entwicklung. Garbe entwickelt in Bremen für Amazon ein solches Gebäude mit insgesamt 150.000 m² Hallenfläche auf drei Ebenen. Natürlich ist hier vor allem noch der E-Commerce Vorreiter, der für die verbaute Sortier- und Fördertechnik mit relativ niedrigen Deckenlasten und geringer Raumhöhe auskommt. Mehrstöckige Logistikgebäude für „konventionelle“ Logistik mit mindestens 10 Metern Deckenhöhe und 5 Tonnen Deckenlast sind möglich, rechnen sich in Zentraleuropa aber aufgrund des konstruktiven Aufwands bislang nur in Ausnahmefällen – von der Genehmigungsfähigkeit dieser dann sehr hohen Gebäude mal ganz abgesehen. Es ist aber absehbar, dass diese Gebäude zur Normalität werden.