PLATOONING
- Innovation
- Machine Learning
Es soll die Art des Güterverkehrs auf den Autobahnen revolutionieren. Platooning kommt vom englischen Wort platoon, das für einen militärischen Zug steht. Im Kontext der Logistik bezeichnet er autonome und halbautomatische LKW-Kolonnen.
Wie das im Detail aussieht
Eine Kolonne LKWs fährt auf der Autobahn. Aber bei der Arbeit ist nur ein Fahrer. Durch Sensoren und eine WLAN-ähnliche Funkverbindung stehen die Fahrzeuge in ständigem Austausch untereinander. Denn der vordere Wagen lenkt die ganze Flotte.
Die hinteren Wagen orientieren sich an dem ersten Fahrzeug des Zuges, das von einem speziell ausgebildeten Fahrer geführt wird. Der stete Datenaustausch und -abgleich fällt unter den Begriff der Big Data, der uns schon in den ersten Monaten begegnet ist.
Platooning – Status Quo
Aktuell befinden sich LKW-Kolonnen noch in der Testphase. Neben der aufwendigen technischen Umsetzung bedarf es auch weiterer Anpassungen – beispielsweise in der Straßenverkehrsordnung.
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Ziele des Platooning
Fahrer entlasten
Da die LKW-Flotte immer nur von einem Fahrer gesteuert wird, kann der andere in der Zeit pausieren. Oder aber anderweitige, logistische Aufgaben übernehmen, die er vom Führerhaus erledigen kann. Ein Fahrerwechsel kann auch während der Fahrt auf der Autobahn passieren.
Schneller vorankommen
Die Fahrer werden nicht nur entlastet, indem der hintere LKW den vorderen einfach überholt und das Kommando übernimmt – sie können auch schneller ans Ziel kommen. Durch das abwechselnde Fahren muss die Fahrt als solche nicht für lange Pausen unterbrochen werden.
Platz sparen
Aktuell fahren LKWs mit einem Mindestabstand von 50 Metern. Beim Platooning wird der Abstand verringert: mit nur etwa 15 Metern Abstand sollen die einzelnen Fahrzeuge fahren. Sicher ist der Transport trotz des geringen Abstandes trotzdem, da die Fahrzeuge sich automatisch anpassen. Durch den verringerten Abstand sollen auch die beanspruchten Autobahnen entlastet werden.
Kraftstoffverbrauch und Emissionen senken
Auch die Umwelt kann sich glücklich schätzen. Bei hohen Geschwindigkeiten hat der verringerte Luftwiderstand erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. Da die Kolonne dicht beieinander fährt, befinden sich die hinteren Fahrzeuge im ständigen Windschatten ihres Vorgängers. Die Zahlen sind deutlich: Sowohl beim Kraftstoffverbrauch als auch bei den ausgestoßenen Emissionen lassen sich bis zu 10 Prozent einsparen.
Diese Hürden müssen noch genommen werden
Kommerzielles Platooning wird Auswirkungen auf die Abnutzung der Straßen und das Fahrverhalten haben. Die StVO müsste dahingehend geändert werden, dass sich der volle Effekt von Platooning auszahlt.
So müssen Fahrer aktuell ihre Hände während der Fahrt immer am Lenkrad haben. Auch wenn der LKW automatisch von dem vorderen Fahrzeug geleitet wird. Zudem muss der erlaubte Mindestabstand zwischen den Wägen verringert werden, der aktuell bei 50 Metern liegt.
Weitere Vorteile
Neben der Entlastung für Fahrer und Umwelt hat Platooning noch weitere Vorteile. Leistungsfähigkeit und Effizienz der Supply Chain wird gesteigert. Das ist ein starkes Argument für Logistikunternehmen, vor allem hinsichtlich der erstmal hohen Investitionskosten.
Für den Straßenverkehr selber versprechen die automatisierten Kolonnen höhere Sicherheit und weniger Staugefahr. Das erklärt sich hauptsächlich dadurch, dass Fahrer nicht mehr durch Übermüdung aufmerksamkeitsschwach werden.
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