Auch wenn derzeit die Corona-Pandemie im Zentrum der Berichterstattung steht, wirkt der Klimawandel weiter – zwar subtil, aber doch mit einer Intensität, die langfristig das Leben auf der Erde verändern wird. Der Klimawandel bedroht nicht nur unsere Lebensqualität, sondern letztlich die Lebensgrundlage der Menschheit.
Für unser Wirtschaftssystem wird die Frage immer relevanter, wie man Kapital dafür belohnt, wenn es ökologisch eingesetzt wird.
Daher implementieren wir den ESG-Gedanken bei sämtlichen unternehmerischen Entscheidungen. Wir folgen der These, dass es in vielen Fällen ressourcenschonender ist, in ältere Bestandsimmobilien zu investieren und diese weiter zu betreiben, statt immer einen Neubau bzw. Abriss/Neubau anzustreben.
Wie sieht diese These in der Realität aus? Das GARBE Research hat die Ökobilanzen von Bestandsentwicklungen und Neubauten durchgerechnet. Die Eingangsparameter basieren dabei weitgehend auf Objektinformationen aus dem aktuellen GARBE-Portfolio.
Benötigt ein Mietinteressent innerhalb eines großen Ballungsgebietes eine Fläche von rund 30.000 m2 Halle, stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Welcher Ansatz ist hier ökologisch und nachhaltig? Als Entscheidungskriterium gilt der CO2-Fußabdruck dieser vier Optionen. Dabei wird zum einen die in den Gebäuden gebundene sogenannte graue Energie (GE) berücksichtigt, also die Primärenergie, die notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten. Zum anderen wird die Verbrauchsenergie (VE) herangezogen, welche die durch den Strom- und Heizbedarf generierten CO2-Emissionen einschließt.
Die ökologische Bewertung einer Halle basiert auf dem CO2-Verhalten der Immobilie über einen Zeitverlauf – beispielsweise die Nutzung von 20 Jahren. Startpunkt ist der Nutzungsbeginn. Alle VE-Angaben sind in Tonnen (t) CO2-Äquivalente p. a. umgerechnet und fallen jährlich an. Die GE (ebenfalls in t CO2-Äquivalente) fällt dabei nur einmalig zum Startpunkt der Betrachtung an.
Darüber hinaus gilt:
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Folgendes Diagramm zeigt, dass die CO2-Äquivalente im Zeitverlauf über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren nach Nutzungsbeginn ansetzen. Die Frage ist, zu welchem Zeitpunkt sich die ökologische Bewertung (ÖB) unterschiedlicher Objekte zu Gunsten einer anderen verschiebt.
Sanierte und unsanierte Hallen verfügen über einen Startvorteil aufgrund der neutralen grauen Energie der Bauphase. Beide Neubauvarianten hingegen erzeugen zunächst einmal graue Energie, d. h. die Kurvenverläufe starten bereits mit einem „CO2-Überhang“. Es dauert zwischen acht und neun Jahren, bis sich die höhere energetische Effizienz des Neubaus auf der grünen Wiese positiv auf die Ökobilanz auswirkt. Die Ökobilanz vom Abriss/Neubau ist durch das Materialrecycling beim Abriss sogar marginal besser. Ansonsten verhalten sich beide Entwicklungsoptionen identisch. Die Ökobilanz einer sanierten Bestandsimmobilie schneidet im Betrachtungszeitraum von 20 Jahren am besten ab. Erst danach wäre davon auszugehen, dass sich der CO2-Fußabdruck der beiden Neubauvarianten ökologisch amortisiert und besser abschneidet als ein Sanierungsobjekt.
Viele weitere Aspekte müssen bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden, darunter:
Bei konkreten flächenspezifischen Fragen bietet GARBE sämtliche Immobilienoptionen an. Gemeinsam mit unseren Mietern werden ihre Flächenbedürfnisse sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht auf Nachhaltigkeit geprüft. Gleiches gilt für unsere Investoren, denen wir sukzessive auf ESG-Richtlinien ausgerichtete Investmentprodukte anbieten.
ESG steht für eine ökologisch und sozial nachhaltige Unternehmensführung und den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen. Für die Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten.
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