GARBE PYRAMID-MAP: Logistikimmobilien-Investmentmärkte in Europa signalisieren Trendwende
News 30/01/2025
- Erstmalig seit dem zweiten Quartal 2022 gehen die Spitzen-Nettoanfangsrenditen im Durchschnitt zurück
- Investoren interessieren sich besonders für Benelux, Spanien und Osteuropa
- 111 der 121 europäischen Logistikregionen mit stabilen oder rückläufigen Renditen
- Forecast von GARBE und Oxford Economics prognostiziert Fortsetzung des Rückgangs der Spitzenrenditen
Hamburg, 30. Januar 2025. Der europäische Logistikimmobilien-Investmentmarkt scheint sich zu erholen: Erstmalig seit dem zweiten Quartal 2022 gehen die Spitzen-Nettoanfangsrenditen in mehreren Ländern zurück. Das steigende Investoreninteresse zeigt sich insbesondere in den Benelux-Staaten, Spanien sowie in einigen osteuropäischen Märkten wie Polen und Rumänien. Hier ist der Rückgang der Spitzen-Nettoanfangsrenditen am deutlichsten zu sehen. Gleichwohl sank der europäische Durchschnitt nur leicht um vier Basispunkte von 5,65 auf 5,61 Prozent.
Tobias Kassner, Head of Market Intelligence and Sustainability bei GARBE sagt: „Unsere Daten deuten den Beginn einer Trendwende auf dem europäischen Logistikinvestmentmarkt an. Dennoch werden Investoren aufgrund der geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten weiterhin vorsichtig agieren.“ Besonders gefragt würden auch in Zukunft Objekte in guten Lagen mit langfristiger Mieterabsicherung. „Zudem haben ESG-Kriterien und die Verfügbarkeit von Strom nach wie vor höchste Priorität bei Investitionsentscheidungen“, erläutert Kassner.
Zu diesen Erkenntnissen kommt GARBE Research in seiner aktuellen GARBE PYRAMID-Map zum zweiten Halbjahr 2024. Die GARBE PYRAMID-Map bietet eine umfassende Übersicht zu Spitzenmieten und -Nettoanfangsrenditen in den 121 wichtigsten europäischen Teilmärkten für Logistikimmobilien in 25 Ländern.
111 Logistikregionen mit stabilen oder steigenden Renditen
In rund 38 Prozent der untersuchten Logistikregionen (46 von 121) verringerten sich die Nettoanfangsrenditen im zweiten Halbjahr um zehn bis 20 Basispunkte. In mehr als der Hälfte der Logistikregionen (54 Prozent bzw. 65 Regionen) blieb das Renditeniveau unverändert. Lediglich in zehn Logistikregionen, darunter sieben in Deutschland, gab es nochmals einen leichten Anstieg der Nettoanfangsrenditen.
Tobias Kassner erläutert: „Das Vertrauen der Investoren in Logistikimmobilieninvestments ist gestiegen – nicht zuletzt, weil die Kaufpreisfindung größtenteils abgeschlossen ist und diese ein stabiles Niveau erreicht haben. Gemeinsam mit dem Rückgang der Leitzinsen hat dies zu einem Anstieg des europäischen Investmentvolumens im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr geführt. Die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten wirken sich jedoch weiterhin dämpfend auf das Marktgeschehen aus.“
Etablierte Märkte stabil; einige Teilmärkte mit dynamischer Entwicklung
Etablierte Märkte wie Deutschland, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich entwickeln sich stabil, mit nur minimalen Veränderungen im Renditeniveau. In anderen Teilen Europas sind die Entwicklungen dynamischer: Spanien zeigte im zweiten Quartal 2024 in seinen Schlüsselregionen Madrid, Barcelona und Valencia einen nennenswerten Rückgang der Spitzen-Nettoanfangsrenditen. Auch in den niederländischen Top-Märkten Rotterdam, Eindhoven, Tilburg und West Brabant wurde eine ähnliche Entwicklung eingeleitet.
In einigen osteuropäischen Märkten mit einem allgemein hohen Renditeniveau lassen sich Rückgänge von 20 Basispunkten beobachten, so etwa in Warschau, Bukarest und Danzig. In den meisten Fällen beschränkt sich die Kompression aber auf zehn Basispunkte im zweiten Halbjahr 2024. Vor allem Märkte mit geringem Renditeniveau, wie Tschechien oder die Slowakei, blieben stabil.
Forecast von GARBE und Oxford Economics: Rückgang der Spitzenrenditen setzt sich fort
Der Forecast betrachtet 30 europäische Top-Märkte der kommenden fünf Jahre. Hier wird deutlich, dass die Spitzenrenditen 2025 um durchschnittlich 10 bis 20 Basispunkte weiter zurückgehen werden. Diese moderate Dynamik wird sich in den Folgejahren weiter fortsetzen – vorausgesetzt die geo- und finanzpolitischen Rahmenbedingungen verschlechtern sich nicht. Insgesamt sollen die Renditen in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich am deutlichsten zurückgehen. Eine geringere Dynamik wird für die Top-Märkte in Italien, UK und Tschechien erwartet.
„Eine valide Erfassung des Status quo ist elementar, um Marktchancen und -risiken korrekt zu erfassen. Doch erst eine fundierte Prognose ermöglicht eine zielgerichtete Strategie“, erklärt Kassner.
Detaillierte Zahlen und methodische Informationen entnehmen Sie der interaktiven GARBE PYRAMID-MAP. Die Daten, auf die in der Pressemitteilung Bezug genommen wird, stammen aus dem PYRAMID-Projekt.